Unsere Kritik am Autorennen
Ein Autorennen mitten durch die rot-grüne Stadt? Dass das nichts mit Nachhaltigkeit und noch viel weniger mit einem Systemwandel zu tun hat, erkennt jedes Schulkind. Nicht aber der Berner Gemeinderat, der die Formel-E nach Bern holt und uns die Sache als ökologischen Fortschritt verkaufen will.
Das Rennen ist umweltschädlich und ärgerlich für die Anwohner_innen. Es dient nur der Tourismusbranche und dem Veranstalter. Elektro-Autos sind kein wirksames Mittel, dem Klimawandel entgegen zu wirken, sofern der Automobilverkehr nicht massiv reduziert wird. Zusammen mit den Klimastreikenden sagen wir: Es gibt kein weiter so wie bisher, wenn wir die Klimaziele des Pariser Abkommens umsetzen wollen.
Angesichts der Klimakrise braucht es dringend einen System- und Gesellschaftswandel. Nur mit technischen Mitteln wird die Klimaerwärmung nicht aufzuhalten sein. Doch genau darauf zielen die Swiss-E-Prix-Veranstalter_innen mit ihrer deklarierten „Aufklärung zu nachhaltiger Mobilität“ ab.

Rote Flagge: Rennabbruch
Autorennen sind eine Energieverschwendung und gehören nicht in die Stadt. Bern wehrt sich gegen die Formel-E und die damit praktizierte Glorifizierung der uneingeschränkten E-Automobilität. Der motorisierte Individualverkehr in der Stadt Bern muss reduziert werden. Nur die übrigbleibenden unvermeidbaren Fahrten sollen mit Elektro-Fahrzeugen durchgeführt werden. Autorennen bringen unzählige zusätzliche vermeidbare Fahrten mit sich: Über 1000 Lastwagenfahrten und Tausende Zuschauer_innen, die meinen, mit dem Auto anreisen zu müssen. Wir fordern, dass nie wieder Autorennen in der Stadt Bern durchgeführt werden!

Grüne Flagge: Gefahr vorbei
Nein, die Gefahr ist nicht vorbei. Die Klimaziele können so nicht erreicht werden. Die Formel-E ist eine Rennserie der FIA, dem internationalen Dachverband des Automobilsports. Sie richtet auch die Formel-1 aus! Unter dem zeitgemässen grünen Deckmantel der Elektromobilität steckt die gleiche Autoindustrie, die immer grössere und stärkere Autos verkauft und bei den Abgasgrenzwerten betrügt. Die vom Veranstalter angepriesene ökologische Sensibilisierung eines Elektro-Rennens wird durch die massiven Auf- und Abbauarbeiten der für das Autorennen erforderlichen Infrastruktur zunichte gemacht.

Schwarz-Weisse Flagge: Letzte Verwarnung
Oberstes Ziel einer zukunftsgerichteten Verkehrspolitik ist die Vermeidung von unnötigem Verkehr. Da gehören Autorennen klar dazu. Der Berner Gemeinderat hat sich in seiner Klima- und Energiestrategie ehrgeizige Ziele gesetzt, auch was die Mobilität anbelangt. Durch die Bewilligung solcher überflüssiger, verschwenderischer Events macht sich der Gemeinderat unglaubwürdig und setzt die Klima-Ziele aufs Spiel.

Schwarze Flagge: Disqualifikation
Wir disqualifizieren den Gemeinderat für das undemokratische Vorgehen bei der Bewilligung unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Stadt Bern schreibt die Partizipation gross, und sie hat eine Vorreiterrolle für das Land. Bern ist fähig und mündig, über Sinn und Unsinn eines Autorennens mitten in der Stadt zu diskutieren und mitzuentscheiden.

Schwarz-Weiss-Karierte Flagge: Ziel erreicht
Unser Ziel ist dann erreicht, wenn der Widerstand gegen das Autorennen in der Bevölkerung so gross wird, dass die Formel-E nie mehr in der Stadt Bern stattfindet. Bern kann so zu einem Modell des Widerstands werden, an dem sich andere Städte in der Schweiz und in der Welt orientieren können.